Die HyMo-Box zur Überprüfung der Prozessqualität gemäß DIN 13063 Krankenhausreinigung
Die sach- und fachgerechte Reinigung ist im Krankenhausbetrieb besonders wichtig. Das Reinigen und Desinfizieren der Hygienebereiche im Krankenhaus spielt bei der Unterbindung von Infektionsketten eine bedeutsame Rolle. Im Krankenhaus erworbene Infektionen nehmen von Jahr zu Jahr zu. Durch die Verbreitung von multiresistenten Keimen werden standardmäßig eingesetzte Antibiotika immer unwirksamer, da sich Resistenzen bilden. Dadurch werden eine sichere Reinigung und Reduzierung von Mikroorganismen durch Desinfektion unabdingbar.
Die Krankenhausreinigung – Anforderungen an die Reinigung und desinfizierende Reinigung in Krankenhäusern und anderen medizinischen Einrichtungen DIN 13063:2021-09 ist die erste Norm, welche die Reinigung und Desinfektion im Gesundheitswesen standardisiert und sich derzeit auf dem Markt etabliert. Hierbei geht es in erster Linie um die Sicherheit der Patienten, Besucher und des Krankenhauspersonals zum Schutz vor Infektionen.
In der Norm werden die Leistungsvereinbarungen zwischen dem Auftraggeber, dem Leistungsempfänger (Krankenhaus oder eine medizinische Einrichtung) und dem Auftragnehmer, dem Leistungsgeber (z.B. externer Gebäudereiniger), schriftlich durch einen Vertrag festgelegt.
Leistungsbeschreibungen umfassen die Art, den Umfang, die Häufigkeit der Reinigung und die desinfizierende Reinigung. Es geht um Unterhaltsreinigung. Daneben gibt es die Grund-, Sonder-, Glasreinigungen und Einpflege-Maßnahmen von Flächen im Krankenhaus.
In der Norm sind Raumgruppen von A bis K definiert. Sie werden je nach Infektionsrisiko eingeteilt. A beschreibt das Patientenzimmer mit besonderem Infektionsrisiko (Intensivstationen) oder Isolierbereiche. K Beschreibt Außenbereiche wie gebäudenahe Zugangs- und Aufenthaltsflächen sowie Balkone, Loggien, Dachterrassen.
Beim Schmutz wird in der DIN-Norm in nicht-haftende Verschmutzung und lose Verschmutzungen, die nicht auf einer Oberfläche fixiert sind unterschieden. Beispiele hierfür sind Staub, Sand, Haare, Krümel, Papier, Pflanzenblätter, heruntergefallener Abfall und Spinnweben. Haftende Verschmutzung sind zum Beispiel Blut, Fäkalien, Erbrochenes, Griffspuren, haftende Lebensmittelrückstände, andere organische Verschmutzungen und sonstige mineralische Ablagerungen wie Kalk.
In der Zukunft sollte diese Norm als Grundlage für Ausschreibungen und damit die Vergabe der Reinigungsdienstleistung an Gebäudereinigungsunternehmen dienen.
Neben den Schulungen der Reinigungskräfte wird eine Fachkraft zur Qualitätssicherung vom Reinigungsdienstleister beschrieben, welche die Durchführung und die Kommunikation zu den Mitarbeitenden und dem Auftraggeber gewährleistet.
Im Anhang E wird die Aufbereitung von Reinigungstextilien behandelt. Dies sind Feuchtwischbezüge und Reinigungstücher, welche wiederaufbereitet werden. Anforderungen an die Räumlichkeiten und der Aufarbeitung sind ebenfalls in der Norm beschrieben.
Wie kann die HyMo-Box bei der Ergebnisqualität von desinfizierenden Reinigungen oder Desinfektionen hilfreich sein?
Nach der Durchführung von desinfizierenden Reinigungen können die Oberflächen mittels Abklatschverfahren auf ihren Keimgehalt untersucht werden. So können die durchgeführten Reinigungsleistungen schnell und kostengünstig ermittelt werden. Durch die Ergebnisse können Reinigungs- und Desinfektionspläne angepasst werden. Relevant ist, an welchen Stellen und in welcher Zeit Rekontaminationen stattfinden. Die Häufigkeit der Reinigung kann damit erhöht oder herabgesetzt werden. Dies kann Zeit und Geld sparen.
Die Ermittlung von Keimgehalten von waschnahen Oberflächen ist eine zusätzliche Anforderung in der DIN-Norm. Dieses kann ebenfalls durch das Abklatschverfahren erfolgen.
Reinigungstextilien müssen desinfizierend aufbereitet werden. Zur Überprüfung des desinfizierenden Waschverfahrens werden dem Waschprozess spezielle Bioindikatoren beigegeben und anschließend das Überleben der Mikroorganismen im Labor überprüft. Dies kann ebenfalls durch eine HyMo-Box realisiert werden.
Mit Hilfe der HyMo-Box können ein Teil der mikrobiologischen Anforderungen an die Reinigung und Desinfektion und die Sicherstellung der Aufarbeitung von Wischtüchern wie gefordert in der Krankenhausreinigungsnorm umgesetzt werden. Die angebotenen Prüfungen helfen dabei einen Beitrag zu leisten, eine systematische Verhinderung des Ausbreitens von Krankenhauserregern entgegenzuwirken.
Die HyMo-Box beruht auf dem Konzept der Eigenkontrolle. Der Kunde erhält das nötige Probenahme-Equipment, nimmt nach Anleitung Proben, sendet diese an das akkreditierte mikrobiologische Labor Hohenstein Laboratories GmbH & Co. KG, welches die Proben analysiert und auswertet. Der Untersuchungsbericht des Labors dient dann als Nachweis für die Durchführung einer erfolgreichen Reinigung und Desinfektion von Oberflächen und Reinigungstextilien.
Mit der HyMo-Box nach Wunsch können individuelle Untersuchungen zusammengestellt werden, die den Bedürfnissen der Gebäudereiniger angepasst sind. Es ist möglich, wiederkehrende Prüfungen als Dauerauftrag zu platzieren.
Abbildung 2: neben der Oberflächenuntersuchungen befinden sich in der HyMo Box Profi Wäscherei Bakterien-Bioindikatoren zur Validierung von desinfizierenden Waschverfahren z.B. von Reinigungstextilien
Abbildung 3: Systematik der DIN 13063 mit den groben Inhalten
Abbildung 4: Bei der Reinigung oder desinfizierende Reinigung spielt die Mechanik beim Wischen eine wichtige Rolle